
Prof. Daniela Urse
Şcoala Gimnazială „Ion Creangă” / Colegiul Naţional Pededagogic „D. P. Perpessicius” Brăila
Literarische Texte haben ästhetische und emotionale Funktion, sie bereichern die kommunikative Kompetenz der Schüler. Die Literatur bringt Schülern breite Auswahl an Themen, die ihre Interesse zum Lesen anregen und ihre verbale und schriftliche Äußerung aktivieren.
Kriterien der Textauswahl
Literarische Texte sind auf jeder Lernstufe einsetzbar. Aber die Lehrer müssen sorgfältig auswählen, weil alle Texte nicht in allen Situationen geeignet sind. Die Texte müssen Interessen der Schüler entsprechen, dem didaktischen Ziel des Unterrichts, Möglichkeiten des Unterrichts – zeitlichen und materiellen.
Das Thema von Büchern ist auch sehr wichtig. Es sollte den Schülern nahe sein. Die Lektüre wählt der Lehrer, der wahrscheinlich andere Interessen als die Schüler hat. Die Schüler sind zum Lesen nur dann motiviert, wenn sie sich mit dem Thema identifiziert können. Das Lesepublikum identifiziert sich mit Hauptfiguren und nimmt ihre Meinungen und Einstellungen an. Identifikation kommt wegen dem gleichen Alter, sozialen Status, physischen oder psychischen Ähnlichkeit vor. Der Leser hat oft ähnliche Erlebnisse wie die Hauptfiguren und er vergleicht ihre und seine Erlebnisse.
Die Leser suchen in der Literatur Lösungen eigener Problemen. Thematisch geeignet sind z.B. Themen aus dem Alltag der Schüler, persönliche Erlebnisse, Gefühle, Erfahrungen, aktuelle Probleme in der Gesellschaft und menschliche Themen, mit denen die Lernende etwas zu tun haben.
Die Lehrer müssen im Unterricht mit einfacheren Texten beginnen. Reime, Abzählverse und Lieder kann man schon an der Volksschule einsetzen. Einfache Gedichte und Erzähltexte sind sehr nützlich, weil sie die Möglichkeit bieten, Interpretationsstrategien in der Fremdsprache aufzunehmen.
Es gibt auch vereinfachte Versionen der Bücher von bekannten Autoren. Die Experten aber finden solche „Vereinfachungen“ ganz problematisch. Einerseits wird der Text um seine literarische Dimension verkürzt, andererseits werden solche Bücher von anderen Autoren nacherzählt und der Kontakt mit dem ursprünglichen Autor verschwindet. Wir nehmen dann eigentlich die gleiche Geschichte aus einer anderen Perspektive an. Mehr geeignet sind deshalb einfache Originaltexte, wie Märchen und Erzählungen.
Ein literarischer Text sollte dazu beitragen, dass man ein Gespür entwickelt, welche bestimmte Wortkombinationen und Verlauf von Sätzen in einer Fremdsprache üblich und normal sind. Texte, die von dieser Form abweichen, vermitteln falsche Erwartungen und bringen dem Leser keine Kenntnisse. Deshalb ist es besser, mit einfachen, „sprachlich normalen“ Texten im Unterricht zu beginnen wie z.B. mit leichter Unterhaltungsliteratur, als mit zwar hoch geschätzt aber mühsamen Texten.
Die Lehrer sollten auch die gemeinsame Sprachkultur berücksichtigen. Ein Literaturunterricht ist eigentlich ein interkultureller Unterricht, wann Schüler die Kultur der Zielsprache kennenlernen und sie vergleichen sie mit Normen der eigenen Kultur. Bei der Lektüreauswahl sollen deshalb auch kulturvergleichende Aspekte berücksichtigen werden.
Es gibt mehrere Kriterien, wie einen richtigen Text auszuwählen:
- Adressaten-/Lernerbezug
Der Text muss an die persönlichen, alters- und kulturspezifischen Interessen, Bedürfnissen, Erfahrungen und Weltwissen der Schüler anknüpfen.
- Lernzielorientierung
Manche Texte aktivieren Lernende zum Prozess der Hypothesenbildung und Sinnkonstruktion, manche haben ästhetische und sprachliche Funktion und anregen zur eigenen kreativen Sprachwendung.
- Schwierigkeitsgrad
Wir unterscheiden zwischen einem subjektiven und objektiven Schwierigkeitsgrad. Der subjektive Schwierigkeitsgrad schließt das Weltwissen,
Für die Lehrer ist es aber schwer zu bewerten, welche Texte für Schüler
anspruchsvoll und welche im Gegenteil einfach sind. Jeder Schüler hat andere
Kenntnisse und die variieren viel. Es hängt auch mit Sprachniveau und Lesekompetenz
in der Muttersprache zusammen. Kinder lesen heute immer weniger und ihre Fähigkeit, mit Texten umzugehen ist immer schlimmer. Kinder haben oft Probleme mit Lesen von muttersprachigen Texten. Viel schwieriger müsse es für sie mit fremdsprachigen Texten sein. Das muss der Lehrer berücksichtigen.